Wie macht man gute Fotos?

vg

Indem man viele Fotos macht. Übung macht den Meister.

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Die technische Ausstattung ist Nebensache

Fotos vom Segeln mit einem Holz-Drachen auf dem Bodensee

Nicht die Kamera macht gute Aufnahmen, sondern der Fotograf. Hier erfahren Sie, dass man auch mit einer alten, defekten Pocket-Kamera gute Fotos machen kann.

Ferner erhalten Sie in diesem Artikel viele Praxis-Tipps, worauf Sie für herausragende Bilder achten sollten.

Die besten Fotos sind diejenigen, die man tatsächlich macht - nicht diejenigen, von denen man träumt, dass man sie mit einer vermeintlichen Wunderkamera evtl. machen könnte.

Ausgezeichnete Fotos mit einer defekten, alten Kamera

Erstaunlicher Weise hält sich in der Fotoszene immer noch das Gerücht, dass man gute Fotos nur mit den neuesten, besten und teuersten Kameras machen kann. Vor allem in Diskussions-Foren wird dieses Ammenmärchen gerne kolportiert. Als Gegenbeispiel möchte ich hier ein paar Fotos zeigen, die exakt das Gegenteil beweisen. Eines dieser Fotos wurde sogar auf der Titelseite einer internationalen Zeitschrift abgedruckt.

Foto vom Segeln: Segelyacht mit Spritzwasser

Nein, es handelte sich nicht um eine 45 Mega-Pixel-Nikon oder 60-MP-Sony, mit der diese Fotos gemacht wurden, sondern um eine Pocket-Kamera mit nur 8 Mega-Pixeln, von denen hier noch viele weggeschnitten wurden.

Nein, es handelte sich nicht um die teuerste Canon, mit der diese Fotos gemacht wurden.

Nein, es handelte sich auch nicht um eine Taucherkamera in einem wasserdichten Spezialgehäuse.

Nein, es handelte sich auch nicht um eine robuste, wasserdichte Outdoor-Kamera.

Nein, für diese Fotos wurden keine sündhaft teuren Filter verwendet. An diese alte Kamera hätte man sie sowieso nicht anschließen können.

Sondern es handelte sich um eine Kompakt-/ Pocket-Kamera - ein Modell aus dem Jahr 2005, erworben Anfang 2006 -, die inzwischen zahlreiche Defekte aufweist, aber noch heute von mir benutzt wird. Die Puffer-Batterie ist defekt, so dass man bei jedem Batterie-Wechsel nicht nur die Uhrzeit, sondern auch alle anderen Systemdaten komplett neu einstellen muss. Sie haben im Übrigen korrekt gelesen: Die Kamera besitzt noch nicht einmal einen Akku, sondern Einschubfächer für klassische runde Mignon-Batterien. Das Gehäuse ist nicht dicht. Ganz im Gegenteil lösten sich bereits mehrere angeklebte Gummiteile vom Gehäuse ab. Der Sensor ist nach jahrelangem Gebrauch verschmutzt, und da die Kamera von mir nicht geöffnet werden kann, ist sie innen auch nicht reinigbar. Hier will ich mit der Schadensauflistung abbrechen. Kurzum: Niemand will diese Kamera auch nur geschenkt haben. Als Statussymbol eignet sie sich zugegebener Maßen nicht. Aber man kann mit ihr herausragende Fotos machen.

Nein, es handelte sich auch nicht um eine sündhaft teure Profi-/Sport-Kamera, die im Dauerfeuer 15 Bilder in der Sekunde aufnimmt, damit man nachher das beste Foto davon aussuchen kann. Es handelt sich um eine extrem langsame Kamera, die je Foto beim Abdrücken eine Auslöseverzögerung von ca. 1 Sekunde besitzt. D.h. man muss jedes Foto vorausberechnen. Jede Welle muss man in ihrer Wirkung auf 1 Sekunde voraus schätzen, und im Voraus die Kamera auslösen. - Nach dem Auslösen speichert die Kamera das Foto mit 2-5 Sekunden Dauer und blockiert so lange den Fotoapparat. D.h. man muss auch vorausberechnen, dass man hinter der ersten Welle keine noch beeindruckendere zweite verpasst. Sonst hätte man sich für die falsche Welle entschieden und ein weniger imposantes Foto gemacht. - Vermutlich will oder kann kein Fotograf wirklich mit solch einer Kamera mehr arbeiten.

Und nochmals nein, ich nenne weder den Hersteller noch den Typ der defekten Kamera, weil man sie sowieso nicht mehr erwerben kann - noch nicht einmal gebraucht. Es ist auch sinnlos, die Fotos zu untersuchen. Alle EXIF-Dateien und sonstigen Anhänge wurden entfernt.

Nein, es handelt sich auch nicht um RAW-Aufnahmen. Der Hauptgrund liegt darin, dass dann die Speicherung 10-15 Sekunden dauert und so lange die Kamera blockiert. Es handelt sich um einfache JPEGs, direkt aus der Kamera.

Nein, diese Fotos wurden anschließend nicht stundenlang von einem Profi in Photoshop nachbearbeitet. Sie wurden nur beschnitten. Bei einigen musste ferner aufgrund der teilweise heftigen Erschütterungen im Boot durch das ständige Eintauchen in die Wellen der Horizont etwas ausgerichtet werden. Diese beiden Funktionen besitzt selbst jede kostenlose Grafiksoftware und kann sogar von absoluten Laien in wenigen Sekunden durchgeführt werden.

Foto vom Segeln: Segelyacht mit Spritzwasser

Dieses Foto schaffte es sogar auf die Titelseite einer internationalen Zeitschrift.

Damit wäre auch ganz nebenbei noch das Märchen widerlegt, dass man für eine Titelseite im Format DIN A4 angeblich mindestens 16 Mega-Pixel und 300 dpi benötigt. Nochmals: diese Kamera kann nur 8 Mega-Pixel produzieren, und die Fotos wurden beschnitten.

Angaben zu den Fotos

Foto vom Segeln: Segelyacht mit Spritzwasser

Angaben zur Yacht

Foto vom Segeln: Segelyacht mit Spritzwasser

Fazit Fotoausrüstung

Kaufen Sie sich die Kamera und die Fotoausrüstung, mit der Sie am bequemstem arbeiten können und am liebsten fotografieren wollen. Und tun Sie es dann regelmäßig, ohne auf andere Hardware-Gurus und Marketing-Abteilungen zu hören. Keine angeblich noch bessere Wunder-Kamera ist eine akzeptable Ausrede für schlechte oder fehlende Fotos.

Foto vom Segeln: Segelyacht mit Spritzwasser

Wie man gute Fotos macht

Der menschliche Faktor

Glück oder statistische Wahrscheinlichkeit

Bequemlichkeit

Leidenschaft oder Hobby

Häufigkeit und Lokalität

Angst

Gelegenheit

Glückliche Zufälle

Gute Fotos, sehr gute Fotos, herausragende Fotos

Die Fotografie ist ein Medium, und wie alle Medien versucht auch ein Foto, einen Betrachter an einen anderen Ort oder in eine andere Zeit zu versetzen und / oder Emotionen in ihm zu erzeugen. Wenn das bei Ihnen selbst (dem Fotografen) geschieht, ist das Foto wertvoll. Wenn diese Wirkung bei anderen Betrachtern erzeugt wird, dann ist es noch wertvoller.

Im Gegensatz zu modernen Meinungsmachern, die oft nur noch ihren völlig die Bodenhaftung verloren habenden Freunden im Bereich der Fotografie Qualität attestieren, oder professoralen Schwaflern, die mit unzähligen angeblich relevanten Bildkriterien argumentieren, halte ich folgende einfache Einteilung der Fotos für nicht nur brauchbar, sondern sogar sinnvoll für Ihre weitere Kariere:

Zeigen Sie etwas mehr Selbstbewusstsein. Viele Fotos, welche ambitionierte Hobby-Fotografen als ungenügend löschen oder zumindest verstecken, werden von Profifotografen gegen erstaunliche Summen verkauft.

Fazit

Gute Fotos entstehen dadurch, dass man sie macht - und nicht nur davon träumt.

Geduld und Ausdauer sind die größten Tugenden in der Fotografie.

Deshalb wird die folgende Aussage auch jeweils den beiden bekannten Fotografen Henri Cartier-Bresson und Helmut Newton zugeordnet: Your first ten thousand pictures are your worst - Die ersten 10.000 Fotos sind am schlechtesten.

Diese Aussage ist im Übrigen absolut positiv gemeint. Wenn Sie oder andere Personen die obige Feststellung treffen, dann zeigt sich in Ihren Fotos eine Verbesserung. Und kein Kompliment ist wertvoller, als dass Sie sich im Fotografieren über die Zeit verbessert haben. Sie haben dabei wertvolle Dinge gelernt und Ihr Auge geschult.

Fotos gezielt verbessern

Wie kann man sich gezielt in der Fotografie verbessern?

Die Antwort zu dieser kurzen und einfachen Frage muss vielschichtig sein, weil jeder Mensch anders ist:

Lernorientierung

Um sich gezielt verbessern zu können, sollte man zuerst abklären, welche Art von Lerntyp man (eher / überwiegend) ist - also, wie man gerne lernt, resp. was Sie eher nicht sind, oder wie Sie eher nicht lernen wollen:

Keine derartige Vorliebe ist gut oder schlecht. Mit allen können Sie effizient (= treffsicher und schnell) zum Ziel gelangen. Aber Sie sollten vorab diese wichtigste Frage für sich ehrlich klären. Mir geht es als langjähriger Dozent einer Universität nämlich ausnahmsweise nicht um wissenschaftliche Fundierung, sondern darum, dass Ihnen Ihr Lernweg Spaß bereitet. Mit Freude an der Sache kann man alles erlernen.

Gehen Sie diese Sache nun ganz konkret an und überprüfen Sie (evtl. auch mit der Hilfe anderer - z.B. Freunde, Familie), wie Sie die letzten zwei oder drei Dinge erlernt haben. Das können aus Ihrer Sicht ganz unbedeutende Sachen sein. Man lernt schließlich täglich.

Und damit sind wir auch beim Punkt: Niemand ist zu alt oder zu dumm, um sich in die Fotografie einzuarbeiten. Es mag sein, dass manche Menschen etwas länger benötigen. Aber mit Geduld gelingt es jedem.

Hier noch ein paar Quellenangaben für diejenigen, die es genau wissen wollen:

Danach können Sie auch zielsicher, kosten- und zeitsparend den für Sie optimalsten Lernweg zu noch besseren Fotos beschreiten. Die Auswahl ist groß:

Was kann / soll man erlernen

Hier muss man die zwei Hauptrichtungen / Bestandteile der Fotografie unterscheiden

  1. Das Handwerk
  2. Die Kunst

Auch wenn die Grenzen fließend sind, so kann man gewisse Gruppen bilden:

Das Handwerk

Hierzu gehört der gesamte Ablauf der praktischen Fotografie:

Wenn ich ganz ehrlich bin, reicht hierzu jedoch das jeweilige Handbuch der Kamera bzw. die mit der Kamera mitgelieferte Software und etwas Zeit und Übung aus.

Schulungen / Kurse / Bücher

Aus all dem dürfte der geringe Wert von herkömmlichen Schulungen und Kursen für diesen handwerklichen Bereich bereits ersichtlich sein.

Die Kunst

Angesichts des Mangels an halbwegs brauchbaren im Internet verfügbaren Materialien zur Kunst in der Fotografie arbeite ich seit Jahren an einem entsprechenden Artikel Bild-Aufbau.

Machen Sie sich dafür nicht so viele Gedanken, um die immer wieder angesprochenen theoretischen, ja geradezu akademischen und oft absichtlich abstrakt gehaltenen Themen wie Originalität, eigenen Stil entwickeln, ein ideales, perfektes, letztes etc. Foto vorher visualisieren und vor allem ein einziges - alle Fotos übergreifendes - Ziel zu definieren, bevor man überhaupt die erste Kamera in die Hand nimmt. Es reicht aus, wenn Sie den Wunsch haben, sich zu verbessern und für alles offen sind, was einer Verbesserung dienen könnte. Dann entwickelt sich das angesprochene Theoretische meist von selbst.

Möwe auf dem Kopf

Und hier dasselbe als großes Foto.

Das Foto mit der Möwe auf dem Kopf des Fotografen kann man nicht nachstellen. Es war und ist auch nicht im Voraus planbar. So etwas - wie auch andere Situationen - passieren einfach irgendwann einmal - jedem, der sich Zeit dafür nimmt. Eigentlich habe ich es auch nicht erwartet. Es war ein kalter Dezembertag in einer von Touristen völlig überlaufenen, sehr lärmigen Bodenseestadt. Die meisten Fotografen würden sich so eine Situation nicht zum Fotografieren von Vögeln aussuchen. Aber die Möwen hier sind derart frech, dass sie vor Menschen schon lange keine Angst mehr haben. D.h. ich verstieß mit etwas Ortskenntnis gegen eine Tierfotografenregel. Der Rest bestand in stundenlangem Warten, Abfrieren der Finger für mehr oder weniger gute Fotos von sitzenden, schreienden oder gähnenden Möwen auf Dalben und Pfählen (die ich Ihnen hier erspare), als sich diese Situation plötzlich zufällig ergab. - Ja, man muss sie schon erkennen. Die meisten anderen Menschen auf dem überfüllten Steg nahmen das Ereignis nicht wahr. Es befanden sich geschätzt über ein Dutzend Personen mit Handy-Cams und Fotoapparaten auf dem Steg. - Allerdings waren alle damit beschäftigt, ihre Angehörigen vor den Alpen bzw. einem völlig trivialen Kunstwerk / Wahrzeichen zu fotografierten. - Wenn man die Situation erkannt hat, dann heißt es einfach nur noch: draufhalten. - Der Fotograf auf dem Foto tat übrigens exakt dasselbe, was alle anderen auf dem Steg auch machten: Er fotografierte seine Familie vor dem Alpenpanorama. Und die Möwe wollte nur kurz nachsehen, ob seine Kamera essbar war.

Foto vom Segeln: Segelyacht mit Spritzwasser

Zugegeben: Man hat nicht immer so viel Wind auf dem Bodensee, dass man mit über 40 Grad Schräglage segeln kann. Aber an diesem Nachmittag Ende August auf dem Untersee drückten uns Böen trotz eines zweifach eingebundenen Reffs im Großsegel und nur einer kleinen Fock den ganzen Nachmittag immer wieder in diese Lage.
Und ja, man muss sich auf einem vom Spritzwasser nassen und extrem rutschigen Holzdeck festhalten, um bei der Schaukelei solche Aufnahmen zu machen. Aber vielleicht ist dies ja exakt der Grund, warum die meisten anderen Fotografen solche Fotos nicht machen.
Der Wind hatte an jenem Nachmittag eine Grundgeschwindigkeit von 3 Beaufort, mit Böen von bis zu 7 Bft.
Es handelt sich hierbei übrigens um eine andere klassische Holzyacht eines Bekannten.

Kurze Tipps zu guten Fotos

Langzeitbelichtung mit gleichzeitigen System-Blitzgerät

Für dieses Foto ging ich an vier Abenden mit jeweils immer größerer technischer Ausrüstung (Blitz) in unseren Stadtgarten, verbrachte dort jeweils ein bis zwei Stunden mit den zahlreichen Mücken, bis bei der letzten Sitzung mich sogar die Polizeistreife ansprach. - Jedes Mal lernte ich etwas und näherte mich - über viele Fehler - ein weiteres kleines Stück dem mir vorher vorgestellten Ergebnis an. Ansel Adams verbrachte im Übrigen oft Wochen kampierend in der Wildnis für ein einziges Foto, das ihm dann so gefiel, dass er es für eine Veröffentlichung als würdig erachtete. - Also haben Sie etwas Geduld.
P.S.: Es handelt sich hier um ein einziges Foto aus der Kamera - keine Ebenen-Montage, Collage, oder sonstige Software-Manipulation. - Und hier dasselbe als großes Foto.

Ratschläge, wie man selten zu guten Fotos kommt

Hier finden Sie eine Liste mit nicht ganz ernst gemeinten Tipps:

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Foto Video Design - Dr. Schuhmacher

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